
KÄRNTNER ABWEHRKAMPF

Die Jugoslawen haben nach dem Waffenstillstand 1918 Anspruch auf Gebiete Kärntens erhoben. Am 5. 11. 1918 drangen slowenische Truppen in Südostkärnten ein.
Daraufhin beschloss am 5. 12. 1918 - trotz Abratens der Bundesregierung - die Provisorische Landesversammlung von Kärnten den bewaffneten Widerstand. Anfang 1919 schlossen sich in den gefährdeten Gebieten Freiwillige zu "Heimwehren" zusammen.
Die organisatorische Leitung übernahmen Oberstleutnant Ludwig Hülgerth als Landesbefehlshaber der Kärntner Volkswehr, die von einem Tiroler Volkswehr-Halbbataillon unter Hauptmann von Dragoni unterstüzt wurde und Oberleutnant H. Steinacher als Truppenführer und Propagator. Die Kärntner Slowenen standen in allen Kämpfen auf seiten der Österreicher.
Nachdem die Friedenskonferenz eine Volksabstimmung in den Grenzgebieten erwogen hatte, versuchten die Jugoslawen erneut, durch Waffengewalt vollendete Tatsachen zu schaffen. Reguläre jugoslawische Truppen überschritten am 28. 5. 1919 die Grenze und besetzten am 6. 6. Klagenfurt, das sie aber nach Aufforderung des Obersten Rats der Alliierten in Paris wieder räumen mussten. Von da an unterblieben weitere Kämpfe. Insgesamt verzeichneten die Kärntner mehr als 200 Tote und 800 Verwundete.
Im Friedensvertrag von Saint-Germain wurde eine Volksabstimmung in den Abstimmungsgebieten angeordnet (Kärntner Volksabstimmung). Bis zum 10. Oktober 1920, dem Abstimmungstag, wurde die südliche "Zone A" von jugoslawischen, die nördliche "Zone B" von österreichischen Truppen besetzt gehalten.
ABSTIMMUNG 1920
Am 10. Oktober 1920 fand eine Volksabstimmung im Grenzgebiet Südkärntens statt, in dem die slowenischsprachige Volksgruppe ca. 70 % der Gesamtbevölkerung ausmachte. 59,04 % aller Stimmen gingen dabei an Österreich.
Aus dem Ergebnis ging hervor, dass auch ein erheblicher Teil (etwa 40 %) der Kärntner Slowenen für den Verbleib bei Österreich gestimmt hatte.
Zahlreiche Dokumente, Exponate, Bilder und Landkarten aus der Zeit von 1918 –1920 vermitteln diesen historisch bedeutenden Zeitabschnitt sehr anschaulich und außer-ordentlich informativ. Die maßgebliche Beteiligung bei der Auswahl der präsentierten Gegenstände durch den Direktor des Kärntner Landesarchivs Dr. Wilhelm Wadl, unterstreicht die Bedeutung dieser Sammlung. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit der audiovisuellen Information mittels Monitor: Im 10 Minuten Takt wird in einem Film eine aussagekräftige Zusammenfassung über die Zeit des Kärntner Abwehrkampfes und der Volksabstimmung gezeigt.
Ein kindergerechter Film erklärt die Volksabstimmung von 1920.
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